Ein Aussteiger aus der rechtsextremistischen Szene berichtet
Im Rahmen des Projektes „Gesicht zeigen“ stellten sich
S. und ein Sozialarbeiter den neugierigen Fragen der Klasse EVK 05A und
EVK 04A. Viele Jahre war er in der rechten Szene aktiv.
Wie rutscht man überhaupt dort rein?
Welche Aufgaben hattest du in der Organisation?
Hast du Leute zusammengeschlagen? Warum?
Was hast du gegen Ausländer?
Welche Symbolik darf man tragen, was ist verboten?
Warum willst du heute mit diesen Leuten nichts mehr zu tun haben?
80% der Aussteiger sind arbeitslos. Sie haben
Alkoholprobleme. Häufig erhalten sie keine Sozialleistungen mehr vom
Staat. Oft haben sie keine Wohnung mehr.
Die Schuldenlast ist erdrückend. Strafverfolgung bleibt nicht aus.
Der Leidensdruck ist enorm!
Meinungen der Klasse danach:
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„Man erfuhr ... persönliche Erfahrungen
den wirklichen Hintergrund dieser Szene“.
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„ Tolle Sache, dass es Leute gibt, die so was
durchziehen. Braune Brut ist nicht gut!“
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„ Ich habe riesigen Respekt vor S., dass er
schon so lange durchhält und nicht rückfällig wird.“
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„Respekt – S. hat den Ausstieg geschafft!“
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„Viele Jugendliche und auch Erwachsene wissen noch
viel zu wenig über dieses Thema. Mehr von diesen Veranstaltungen“.
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„Super, weil er aus der Szene war, kam es richtig
glaubwürdig rüber.“
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„Fred Perry, Lonsdale und Co. bedeutet nicht gleich
“rechts“!“
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„Jetzt kann ich mir ein besseres Bild machen.“
S. ist heute Kleinunternehmer.
Gemeinsam mit dem Sozialarbeiter stellt er sich der öffentlichen
Meinung, schweigt seine Vergangenheit nicht tot, will aufklären, Wege
zeigen. [Ha]
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